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Testosteronmangel: Prof. Dr. Beecken (Androloge in Frankfurt)

Ein männliches Geschlechtshormon ist das Testosteron. Dieses kommt in einer bestimmten Konzentration im männlichen Blut vor. Ein Testosteronmangel kann also so definiert werden, dass der Testosteronwert unterhalb einer bestimmten Grenze liegt. Ist dies der Fall, spricht man von Hypogonadismus beim Mann. Dieses Krankheitsbild zeichnet sich durch einen niedrigen Testosteronwert aus und zeigt zudem bestimmte klinische Symptome. Dazu zählen u.a. eine erektile Dysfunktion, ein Libidomangel und Hitzewallungen. Kennzeichnend für diese Symptome ist u.a. eine eingeschränkte Lebensqualität. Eine große veröffentlichte Studie aus dem Jahr 2011 führte auf, dass die bereits erwähnten Symptome signifikant häufig mit einem Testosteronwert unter 12,1 Nanomol pro Liter vergesellschaftet sind.

Ursachen von Testosteronmangel

Der Testosteronmangel kann auf Ebene des Hypothalamus und der Hypophyse, das sind die übergeordneten Zentren der Regulation im Gehirn, verursacht sein. Dies würde man als sekundären Hypogonadismus bezeichnen.

Der Mangel kann aber auch auf der Ebene der Gonaden, das sind die Hoden, verursacht sein. Dies würde man als primären Hypogonadismus bezeichnen.

Als dritte Variante gibt es eine Kombination von Fehlfunktionen des Hypothalamus, der Hypophyse und der Gonaden. Dieses würde man als sogenannten "late onset" Hypogonadismus bezeichnen.

Verschiedene Symptome bei Mangel an Testosteron

Je nachdem wann der Testosteronmangel auftritt, kann er sich durch ganz unterschiedliche Symptome bemerkbar machen. Bei einem frühen Auftreten kann es zu einer verzögerten Pubertät, zu kleinen Hoden, zu einer Zeugungsunfähigkeit, verminderter Körperbehaarung und Gynäkomastie kommen. Bei späteren Formen dominieren häufig Symptome wie Rückgang des Muskelgewebes und damit vergesellschaftet eine Vermehrung des Fettgewebes. Zusätzlich sind häufig Osteoporose, Hitzewallungen, Libidomangel, Stimmungsschwankungen und Erektionsstörungen auftretende Merkmale.

Untersuchung und Diagnosestellung bei Urologen / Andrologen

Es gibt Fragebögen, um die entsprechende Symptomatik eines Testosteronmangels aufzudecken. Allerdings sind die Ergebnisse dieser Fragebögen nicht besonders valide. Wichtig ist es, einen entsprechend niedrigen Testosteronwert einhergehend mit den bereits erwähnten Symptomen eines Testosteronmangels zu sichern. Weiterhin ist es wichtig, andere Krankheitsbilder wie beispielsweise eine Schilddrüsenunterfunktion oder eine Depression auszuschließen.

Behandlungsmöglichkeiten bei Testosteronmangel

Ein Testosteronmangel wird mit Hilfe der sogenannten Ersatztherapie behandelt. Hierbei wird ähnlich wie beim Diabetes mellitus, eine externe Hormonzuführung angewandt. In dem Fall ist es das Testosteron. Die Form, wie man Testosteron dem Körper zuführt, ist dabei verschieden. Zur Auswahl stehen u.a. Pflaster, Gele oder Injektionen. Normalerweise wird eine Ersatztherapie als Dauertherapie angewandt. Achtet der Patient vermehrt auf die Ernährung und verändert somit die Zusammensetzung des Muskel-Fett-Haushaltes (mehr Musekelmasse, weniger Fettmasse), kann in Betracht gezogen werden, das Testosteron für eine bestimmte Zeit nicht zu verabreichen (Auslassversuch). Hierbei ist allerdings das häufig verzögerte Anspringen der hypothalamisch-gonadalen Regelkreise ein relevantes Problem.